Die Brühlstraße war schon immer als Adresse einflussreicher Geschäfts- und Kaufleute bekannt. Der allseits beliebte Einkaufsmarkt Globus hat ebenfalls seine Wurzeln in der Brühlstraße. Das Gebäude des heutigen Hotel Posthof wurde Mitte des 19. Jahrhunderts durch den damaligen Kreisbaumeister Mathias Mußweiler errichtet und diente ursprünglich als Amtsgebäude für die Kreisverwaltung. Später erwarb der Kaufmann Joseph Bruch das Gebäude und erweiterte die Firma „Franz Bruch“ seines Großvaters, welche sich später zur heute bekannten Firma „Globus“ entwickelte und wir alle als beliebtes Geschäft kennen.
Auch der jüdische Kaufmann Alphons Wolff hatte an der Ecke zur Kelsweilerstraße ein Bekleidungsgeschäft. Mit Einzug der Nationalsozialisten musste die Familie Wolff ihr Kaufhaus jedoch zwangsweise schließen und verkaufen.
Neben Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs oder Kleidung gab es in der Straße auch eine Kohlenhandlung, die August Balthasar, ebenfalls ein sehr bekannter Geschäftsmann, betrieb. Dieser wurde später durch seine Aktivität als Rennleiter des Motorsportclub St. Wendel (MCW) weltweit bekannt. 1955 ließ er vom St. Wendeler Bildhauer Hans Treitz eine Christophorus-Statue errichten. Die aus Beton gegossene Skulptur wurde in Balthasars eigener Werkstatt gefertigt und anschließend auf einem Sockel auf der Bliesbrücke aufgestellt. Sie dient als Schutzpatron für den öffentlichen Verkehr und für alle Kraftfahrer. Schon Ende der 1970-er Jahre war die Skulptur durch die Witterung leider stark beschädigt, nicht einmal die Form konnte mehr als Christophorus erkannt werden. Somit wurde vom Bildhauer Gerd Kraushaar anhand von Fotos eine originalgetreue Kopie, diesmal aus Muschelkalk, gefertigt und aufgestellt. In Gedenken an August Balthasar errichtete man zudem auf einer Säule eine Gedenktafel. Ein Doppelportrait sowie die Namen aller damaligen Rennsieger von St. Wendel erinnern an die Zeit von 1950 – 1964, in der der Große Preis des Saarlandes ausgetragen wurde.
