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In der saarländischen Landeshauptstadt gibt es viel Kultur und Natur auf einem Fleck. Sei es die grüne Stadtparkanlage „Der Staden“ direkt an der Saar oder der Urban Art Walk, der sich mit bunten Bildern durch die Stadt zieht. Aber neben Staatstheater, Schloss und Urwald vor den Toren der Stadt hat Saarbrücken vor allem eins zu bieten: Gutes Essen!
Beginnen wir doch am besten im Herzen der Stadt am St. Johanner Markt. Hier reihen sich sowieso Restaurants an Cafés und verschiedene Geschäfte. Wir wollen uns aber in die kleine Nebenstraße orientieren, denn hier findet man gleich zwei Genuss-Produzenten.
Kalinski Wurstwirtschaft & Gin Bar
Wer eine richtig gute Currywurst liebt und schätzt, der muss zwangsläufig einmal bei Thilo Nast und Kalinski vorbeischauen. Nicht nur kommt das Fleisch direkt aus der Nachbarschaft von glücklichen Bliesgaurindern, auch die Fleischlosen unter uns kommen hier auf ihre Kosten. Die Currysaucen sind vegan und damit wirklich für jeden ein Genuss. Und wer es mal so ganz anders mag, der kann Currywurst Elsässer oder Saarländischer Art genießen.
Mit ihren kreativen Rezepten und alten Kornsorten wie z. B. Emmer, bekommt man bei Brot & Sinne mal eine andere Stulle! Hier wird noch von Hand gebacken und frisch belegt in der Theke verkauft. Ob Süßes für den Kaffeetisch oder Herzhaftes für den Snack während des Stadtbummels, bei Brot & Sinne gibt es eine große Auswahl. Und auch hier bekommt man gerne ein veganes Brötchen.
Ein Eis geht immer! Dieses Motto hat sich die beliebte Eismanufaktur auf den Leib geschrieben und kreiert mit Produkten aus der Bliesgau-Molkerei in direkter Nachbarschaft ihre Eissorten. Da gibt es Haselnuss und Vanille aber auch Halva oder das vegane Schokosorbet. Apropos vegan: Allgemein sind die Sorbets bei Henry´s vegan und werden aus regionalen und saisonalen Früchten hergestellt. Da muss man schon mal schnell sein, wenn man noch Mirabelle oder Rhabarber ergattern möchte!
Weiter geht’s in Richtung Nauwieser Viertel. Wer Saarbrücken einmal besucht, wird um das kreative Szene Viertel sowieso nicht herumkommen. Tagsüber laden hier kleine Geschäfte wie Buch-, Spielwaren- oder Keramikläden zum Bummeln ein. Auch das ein oder andere Café bietet hier Platz um Teile des Art Walks zu bestaunen. Wir wollen ja aber nicht schlapp machen und uns weiter durch die Landeshauptstadt schlemmen.
Wer die ganze Großregion probieren möchte, ist hier genau richtig! Regionale Spezialitäten aus dem Saarland, Lothringen, Luxemburg und Rheinland-Pfalz locken mit Süßem und Herzhaftem in kleinen Gläschen und großen Flaschen. Alle Produkte werden von kleinen Manufakturen in einem Umkreis von max. 150 Kilometern rund um das Saarland, meist in Handarbeit, hergestellt und von Josephe Blondaut liebevoll in die regale einsortiert. Wer jetzt schon satt ist, kann sich auch gerne einen Geschenkkorb mit nach Hause nehmen und mit Freunden und Verwandten teilen.
Jetzt wird es Süß und Sauer, denn bei Andrea Dumont in der Fruchteria dreht sich alles um hausgemachte Marmeladen, Chutneys und weitere Köstlichkeiten. Eine Vielzahl der verwendeten Obstsorten sind frisch und handverlesen von den Streuobstwiesen aus der Nachbarschaft. Neben den Klassikern wie Erdbeer- oder Aprikosen-Fruchtaufstrich findet man hier auch Tomate mit Tonkabohne oder einen Mango-Rosmarin-Aufstrich.
Nach dem Nauwieser Viertel begeben wir uns in eine weitere Szene-Ecke der Stadt, die Mainzer Straße. In Richtung Osten verlaufend, hat man hier typisches Innenstadtflair mit versteckten Innenhöfen, Boutiquen, Restaurants und kleinen Geschäften. Auch hier findet man Teile des Art Walks, aber vor allem noch mehr gutes Essen! Na? Schon satt?
ItalianDelight Pastamanufaktur
Mit Leidenschaft zu ihrer italienischen Herkunft verwöhnt Tina Bonaffini-Caputo hier mit raffinierten Pasta-Kreationen. Aus direkter Nachbarschaft, vom Wintinger Hof, kommen Fleisch, Gemüse und Obst und werden zu Saucen, Ravioli und vielem mehr verarbeitet. Ganz besonderer Tipp sind natürlich die SaarlandRavioli mit feiner Hausmacher Leberwurst, Hackfleisch vom Flexi Rind, Kartoffeln und verfeinert mit karamellisiertem Apfel und der Säure von Sauerkraut. Wer zur Mittagszeit vorbeischaut bekommt ein immer wieder wechselndes Warmes Gericht zum Mitnehmen.
Das Familienunternehmen in bereits dritter Generation hat nicht nur Brot und Kuchen im Programm. Beim wöchentlichen Stammessen kann man saarländische Hausmannskost aus Oma Gerdis Rezeptbuch probieren und sich mit Dibbelabbes, Hoorische und Lyoner verwöhnen lassen. Ganz besonders ist z. B. das Schokoladenwohnzimmer von Schokoladensommelier Michael Steigleiter, der sich mit der süßen Versuchung bestens auskennt.
Zum Abschluss unserer „kleinen“ Genuss Tour wechseln wir noch schnell die Saarseite und begeben uns zum Saarbrücker Schloss. Die Fürstenresidenz ist heute Verwaltungsgebäude und kultureller Veranstaltungsort. Außerdem liegt dort direkt das historische Museum. Wir wollen die Geschichte aber kurz beiseitelassen und uns wieder dem Genuss zuwenden.
Was macht ein gutes Essen aus? Nach Richard Möcks und Ben Albuzat die Gewürze. Aber das dürfen nicht irgendwelche Gewürze sein, denn diesen wird doch oft zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Auf ihren vielen Reisen haben sie die Vielfalt der Gewürzküchen kennen- und schätzen gelernt und diese Erfahrung mit nach Hause gebracht. Rimoco bietet ein beeindruckendes Sortiment an Chilis, Kräutern, Currys, Gewürzmischungen, Salzen und Pfeffersorten an. Von den herrlichen Currys hat mich das lila leuchtende, leicht säuerlich schmeckende Purple Curry mit Hibiskusblüten am meisten beeindruckt. Man findet Klassiker wie z. B. Baharat, Café de Paris, Cajun, Garam Masala oder Dukkah. Auch Gewürzmischungen mit regionalem Bezug wie Dibbelabbes- oder Schwenker-Gewürz und weitere bodenständige Kompositionen für Bratkartoffeln, Brot oder Bohnensuppe finden sich unter den 160 Gewürzen und Gewürzmischungen der Manufaktur. Ayurvedische Gewürzmischungen sind ebenfalls vertreten. Über allem steht eine klare Produkt-Philosophie: Keinerlei Abstriche bei der Qualität der einzelnen Zutaten!
Wer jetzt den Abend bei einem guten Abendessen ausklingen lassen möchte hat gleich zwei Restaurants zur Auswahl.
Mitten im Nauwieser Viertel versteckt sich eine grüne Oase. Über dem Innenhof beim Kino Achteinhalb prangt ein Blätterdach, welches Abends mit zahlreichen Lichterketten zum länger Bleiben einlädt. Besonders bekannt ist das Café Kostbar von Gerd Kühn für die vegetarischen und veganen Gerichte, die sich je nach Saison auf der Karte ändern. So gibt es immer etwas Neues zu probieren.
Foto: Marcus Simaitis
Wer modernes Wirtshausambiente sucht wird bei Hilde&Heinz direkt zu Beginn der Mainzer Straße fündig. Im stylischen Ambiente könnt ihr euch durch die saarländischen Tapas probieren und Klassiker wie Dibbelabbes, Gefillde und Geheirade als Mini-Version testen. Wer jetzt denkt, dass die deftige saarländische Küche von Fleisch lebt, kann sich hier von den vielen vegetarischen Varianten der Klassiker überzeugen lassen.
Foto: p.light.saar
Ein ganz besonderer Tipp für alle, die sich für gehobenere Küche interessieren, ist die mit zwei Michelin Sternen ausgezeichnete Esplanade ebenfalls inmitten des Nauwieser Viertels. Hier könnt ihr euch von Küchenchef Silio del Fabro kulinarisch verwöhnen lassen und sogar in der modernen Stadtvilla übernachten.
Foto: Oliver Raatz