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Natur
Zu Fuß durchs wilde Saarland auf dem Saar-Hunsrück-Steig

Zu Fuß durchs wilde Saarland auf dem Saar-Hunsrück-Steig

EIN BEITRAG VON FRÄULEIN DRAUSSEN.

Das Saarland!? Ich muss zugeben, dass ich vor meiner Reise keine wirkliche Ahnung hatte, wie es in diesem Saarland wohl so war oder aussah. Dementsprechend waren auch meine Erwartungen an meine Wanderung auf dem Saar-Hunsrück-Steig… quasi nicht vorhanden. Dafür war ich umso gespannter auf das, was ich dort vorfinden würde. (Spoiler: Ein ziemlich tolles Wandererlebnis inmitten erstaunlich wilder Natur und einige ziemlich einzigartige Unterkünfte.)

Die ersten zwei Tage meiner Reise durfte ich direkt voll eintauchen in die Natur des Saarlandes, und einem Ranger des Nationalparks Hunsrück-Hochwald sowie einer Mitarbeitern des Naturparks Saar-Hunsrück bei der Arbeit über die Schultern schauen. Dabei merkte ich schnell, dass das Saarland die Sache mit der Natur ziemlich gut kann. Wie gut aber wirklich, das wurde mir erst bei meiner anschließenden viertägigen Wanderung bewusst.

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© Kathrin Heckmann/ Fräulein Draussen

WILDE NATUR

Bei der Routenführung des Saar-Hunsrück-Steigs wurde viel wert darauf gelegt, dass dieser möglichst viel auf Wanderpfaden und fernab von Orten und Städten verläuft. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich tatsächlich ein bisschen erstaunt war, wie gut das gelungen ist (wobei ich natürlich nur für die von mir bewanderten Etappen meine Hand für diese Aussage ins Feuer legen kann). Immerhin befinden wir uns ja noch in Deutschland (auch wenn Frankreich quasi um die Ecke ist), und in Deutschland ist die Sache mit dem ungestörten Naturerlebnis ja nicht immer ganz einfach.

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© Kathrin Heckmann/ Fräulein Draussen
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© Kathrin Heckmann/ Fräulein Draussen

Die meiste Zeit war ich auf kleinen Wald- und Wiesenwegen unterwegs, durch wunderbar abwechslungsreiche und oft sehr naturbelassene Wälder, die sich immer wieder ein bisschen angefühlt haben wie ein kleines Wunderland. Mal ein Meer aus großen Farnen und leuchtend pinkem Fingerhut, dann große, moosbewachsene Felsen in der Landschaft oder plätschernde Bachläufe. Oftmals bin ich für lange Zeit niemandem begegnet und hatte diese Wälder ganz für mich allein.

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© Kathrin Heckmann/ Fräulein Draussen

Oder besser gesagt „allein“, denn die Tierwelt ließ sich unterwegs zahlreich blicken. Hier ein Hase, dort ein Reh… gefühlt habe ich noch nie so viele unterschiedliche Schmetterlinge gesehen, und definitiv noch nie einen Baummarder. Anders als sein Verwandter, der Steinmarder, folgt der Baummarder dem Menschen nicht in die Nähe der Siedlungen, sondern ist vor allem an den Lebensraum Wald gebunden. Mit ziemlich akrobatischen Kletterkünsten ist der kleine Kerl vor mir auf einen Baum geflüchtet und hat mich aus sicherer Entfernung beobachtet, genauso wie ich ihn. Mein Teleobjektiv hatte ich leider nicht dabei – wer rechnet dann schon mit sowas?!

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© Kathrin Heckmann/ Fräulein Draussen

Neben den Wäldern gab es natürlich auch den ein oder anderen Weitblick über das Saarland zu bestaunen, oft in Kombination mit diesen großartigen Wanderliegen, die der Tagesleistung zwar nicht gerade zuträglich sind, das Wandern dafür aber umso schöner und entspannter machen.

(Wanderliegen-Insider-Tipp, den ich über Facebook bekommen habe: Einfach mal anders herum auf die Liegen legen, also mit den Beinen an die Lehne!)

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© Kathrin Heckmann/ Fräulein Draussen

HOCH ÜBER DER SAARSCHLEIFE

Wenn ich sage, dass ich keine Ahnung hatte, wie es im Saarland eigentlich so aussieht, ist das nicht so ganz richtig. Denn ich hatte auf Instagram Bilder von der Saarschleife gesehen – dort, wo die Saar sich in einer dramatischen 180-Grad-Kurve ihren Weg durch die tiefgrün bewaldete Schlucht bahnt, in der sich morgens gerne der weißwabernde Nebel hält. Der Blick vom Scheitelpunkt der Schleife, dort wo der Aussichtspunkt Cloef 180 Meter hoch über dem Fluss thront, ist in gewisser Weise zum Wahrzeichen des Saarlandes geworden.

Nun ist es aber ja doch ziemlich oft so, dass diese berühmten Orte, die man von Instagram und anderswo kennt, im echten Leben eher enttäuschend sind und auch all den Fotos einfach nur so gut aussehen, weil der richtige Bildausschnitt und Blickwinkel gewählt oder sogar retuschiert wurde. Nicht so aber bei der Saarschleife, die ich in echt sogar fast noch schöner fand als auf all den quadratischen Bildern aus dem Internet.

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© Kathrin Heckmann/ Fräulein Draussen

Und es gibt bestimmt keine tollere Möglichkeit, die Schönheit der Saarschleife zu erleben, als bei einer Nacht im Cloefhänger.

Cloef-was?

Beim Cloefhänger übernachtet man auf sogenannten Portaledges – das sind die Dinger, mit denen Kletterer in Steilwänden schlafen, wenn sie die Route an einem Tag nicht schaffen – nur dass die im Saarland nicht im Fels hängen, sondern an zwischen den Bäumen befestigten Stahlseilen in rund zwei Metern Höhe, direkt an der Kante der Steilhänge über der Saar.

Martin Hager hat den Cloefhänger erfunden, inspiriert von den Kletterern an den Hängen des berühmten El Capitan im kalifornischen Yosemite Valley, und auch die Nacht hoch über der Saar vermittelt ein Gefühl von Abenteuer und Freiheit, ist aber – solange man nicht unter extremer Höhenangst leidet – für jede und jeden erlebbar. Rausfallen ist nämlich entgegen erster Annahmen quasi unmöglich, und die Kletterei über die Strickleiter hoch auf die Plattform ist mit etwas Übung auch kein Problem mehr. Und so kann man sanft schaukelnd den Blick auf die Saarschleife genießen – von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang.

Infos zum CloefhängerDer Cloefhänger findet von Juni bis September jeden Samstag statt. Der Preis liegt bei 119,- Euro pro Person, darin enthalten sind Abendessen vom Lagerfeuer und ein kleines Frühstück sowie natürlich die Übernachtung selbst. Die Gruppen bestehen aus maximal 10 Personen. Mitzubringen sind insbesondere Isomatte und Schlafsack, wobei beides für kältere Temperaturen geeignet sein sollte, denn es kann auch im Sommer ziemlich frisch werden. Da der Cloefhänger mittlerweile eine kleine Attraktion und sehr beliebt ist, solltest Du am besten etwas weiter im Voraus buchen. Mehr Infos und Buchungsmöglichkeit gibt es hier. 

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© Kathrin Heckmann/ Fräulein Draussen
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Bevor ich die Saarschleife wieder verließ und zu meiner letzten Wanderetappe aufbrach, stattete ich noch dem Baumwipfelpfad an der Cloef einen Besuch ab. Ein hölzerner Steg, der sich durch den Mischwald schlängelt, immer höher hinauf, vorbei an zahlreichen Lern- und Erlebnisstationen. Bis man sich über den Baumkronen befindet und in vielen Windungen auf den 42 Meter hohen Aussichtsturm steigt. Was für ein Blick! Ein 360-Grad-Panorama über die Saar, die geschwungenen, grünen Hügel des Saar-Hunsrück-Gebiets und bei guter Sicht sogar bis hin zu den Vogesen im nahegelegenen Frankreich.

Infos zum BaumwipfelpfadDer Eintritt zum Baumwipfelpfad kostet 10,- Euro für Erwachsene, im Sommer hat der Pfad jeden Tag von 09:30 bis 19:00 Uhr geöffnet (Stand: 09/2019), im Winter etwas kürzer. Der Pfad ist so angelegt, dass die maximal 6% Steigung auch von Rollstuhlfahrern, Familien mit Kinderwagen und Menschen mit Gehbehinderung leicht bewältigt werden können. Immer wieder gibt es auch Führungen zu bestimmten Themen, außerdem öffnet der Pfad einmal im Monat bereits ganz früh für den Sonnenaufgang. Mehr Infos zum Baumwipfelpfad an der Cloef gibt es hier.  

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TREKKINGPLÄTZE AM SAAR-HUNSRÜCK-STEIG

Meine Reise ins Saarland beinhaltete auch eine kleine Weltpremiere, denn ich durfte eines der drei neu errichteten Trekkingcamps im Nationalpark Saar-Hunsrück ausprobieren. Die Camps wurden dieses Jahr an drei Stellen versteckt im wilden Wald des Nationalparks entlang des Saar-Hunsrück-Steigs errichtet und werden ab Frühjahr 2020 für jederfrau und -mann buchbar sein.

Zusätzlich zu den drei Camps im Nationalparks entstehen weitere Camps entlang des Steigs, sodass nach Fertigstellung in 2020 die Etappen 1 bis 12 komplett mit Zelt bewanderbar sein werden (inklusive Übernachtung an der Grimburg).

Die Trekkingplätze sind ganz einfach gehalten und mittendrin in der Natur platziert, etwas abseits der Wege, sodass man garantiert seine Ruhe hat. Um diese Ruhe zu waren und Stellplätze zu garantieren, sind die Plätze begrenzt und müssen gegen eine geringe Gebühr online vorgebucht werden (mehr Infos dazu werde ich ergänzen, sobald die Plätze offiziell buchbar sind).

Das Camp, auf dem ich übernachtet habe, befand auf einer kleinen Lichtung mitten im grünen Nadelwald. Abends schien die untergehende Sonne wunderbar durch die Baumreihen im Westen, während gleichzeitig die Fledermäuse begannen, über mir ihre Kreise zu ziehen und auf die Jagd nach Insekten zu gehen. Das Zelt baut man auf einer Holzplattform auf, die auch über einen kleinen Tisch und Sitzmöglichkeit verfügt. Dort saß ich, bis die Sonne untergegangen und die Sterne aufgegangen waren, während die Glühwürmchen um mich herum zu tanzen begannen. Glühwürmchen! Die hatte ich seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gesehen.

Keine Menschenseele weit und breit, nur die Geräusche des Waldes und ich, und ein kleines Zelt mit kuschligem Schlafsack, das auf mich wartete. Trekkingcamps sind eine tolle Möglichkeit, auch in Deutschland, wo Wildcampen generell verboten ist, ein kleines Wildnisabenteuer zu erleben. Und es ist richtig toll, dass es diese Möglichkeit nun auch im Saarland gibt.

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MEINE 4-TÄGIGE WANDERUNG AUF DEM SAAR-HUNSRÜCK-STEIG IM ÜBERBLICK

Etappe 1: Grimburg – Weiskirchen (20 km, 420 hm Aufstieg, 490 hm Abstieg)
Übernachtung: Parkhotel Weiskirchen (****-Hotel mit Spa und Schwimmbad)

Mein erster Wandertag beginnt an der Grimburg hoch oben über dem Saarland, wo Wanderer ihr Zelt auf einer Wiese aufschlagen dürfen. Eine schmucke, mittelalterliche Burganlage, von dessen Burgturm ich am Abend zuvor den Sonnenuntergang bewundern durfte. Meine Tagesetappe entspricht der 6. offiziellen Etappe des Saar-Hunsrück-Steigs. Durch ein Seitental der Wadrill führt der Weg auf diesem Abschnitt auf die umliegenden Höhenzüge. Von dort geht es durch ein wildes Bachtal mit einigen Weihern und teils durch offenene Wiesenlandschaften mit weiten Blicken über die Umgebung. Nach einigen Kilometern Wald wartet der nächste Höhepunkt: Das Naturschutzgebiet Wahnbachtal, ein wildes Tal, das ganz der Natur überlassen ist. Es folgt eine Passage mit einigen Brücken, bis schließlich der Kurort Weiskirchen erreicht wird.

Etappe 2: Weiskirchen – Bergen (25 km, 570 hm Aufstieg, 600 hm Abstieg)
Übernachtung: LandGut Girtenmühle (gemütlicher Campingplatz, auf dem man auch Weinfässer und finnische Kotas zum Übernachten mieten kann)

Die 5. Etappe des Saar-Hunsrück-Steigs von Weiskirchen zum Losheimer Stausee war wohl meine Lieblingsetappe der gesamten Tour. Sie ist sehr abwechslungsreich, aber aufgrund der Höhenmeter auch etwas anspruchsvoller. Vom Parkhotel aus führt der Saar-Hunsrück-Steig vorbei an beeindruckenden Felsformationen durch das wildromantische Holzbachtal. Nach dem Wildpark mit seinen Bisons, die man vom Wanderweg aus sehen kann, warten mit dem Engels- und Teufelsfelsen gleich zwei steinige Highlights am Wegesrand. Weiter geht es durch das urige Lannenbachtal nach Scheiden, dem höchstgelegenen Dorf im Saarland mit weitem Rundumblick und von dort aus stets bergab bis zum Stausee Losheim mit Restaurants und natürlich Bademöglichkeit.

Von dort folge ich der 4. Etappe des Saar-Hunsrück-Steigs, zunächst entlang eines Baches über geschwungene Pfade bergauf. Buchenwälder, Farnwiesen, ein verlassener Steinbruch und einige Weiher säumen den Weg. Auf dem Höhenrücken angekommen eröffnen sich schöne Panoramablicke, bis es
entlang des Rotenbachs hinunter in den Ort Bergen und zum LandGut Girtenmühle geht.

Etappe 3: Bergen – Orscholz (22 km, 450 hm Aufstieg, 440 hm Abstieg)
Übernachtung: Cloefhänger (Übernachten zwischen den Bäumen auf Portaledges hoch über der Saarschleife)

Von der Girtenmühle sind es nur noch wenige Kilometer bis zum Ende der 4. Etappe des Steigs. Ab Britten geht es dann auf der 3. Etappe weiter. Landschaftlich wunderschön ist die einige Kilometer lange Passage durch das einsame Saarhölzbachtal. Der Weg führt auf schmalen, teilweise in die Hänge gebauten Pfaden
durch dieses Tal und anschließend in Serpentinen auf die Höhen oberhalb von Mettlach. Von dort sehe ich dann auch das erste Mal die Saar höchstpersönlich, bevor es hinunter nach Mettlach geht. Obwohl von überschaubarer Größe ist Mettlach international fast bekannter als Saarbrücken, denn dort hat das für seine Keramik bekannte Unternehmen Villeroy & Boch seinen Sitz, dessen Produkte so ziemlich überall auf der Welt zu finden sind.

Anschließend geht es nochmal bergauf – die letzten 7 km der heutigen Wanderung führen über spektakuläre Pfade mit richtig tollen Blicken auf das enge Tal der Saarschleife bis zum Aussichtspunkt Cloef und weiter zum Cloef Atrium mit Touristen-Information und Gastronomie. Dort befinden sich auch der Parkplatz, welcher Treffpunkt für den Cloefhänger ist sowie der Eingang zum Baumwipfelpfad, den ich am nächsten Morgen besuche.

Etappe 4: Orscholz – Villa Borg (13 km, 160 hm Aufstieg, 190 hm Abstieg)
Übernachtung: Maimühle in Perl (schönes kleines Hotel am Dreiländereck)

Die 2. Etappe des Saar-Hunsruück-Steigs und meine letzte Etappe war verglichen mit den Tagen zuvor etwas weniger spektakulär, aber perfekt zum langsamen Auslaufen und „wieder ankommen“. Von der Cloef führt sie vorbei am Naturdenkmal „Orkelsfels“ und weiter durch eine offene, landwirtschaftlich geprägte Landschaft mit weiten Aussichten. Anschließend wartet das Naturschutzgebiet Steinbachtal mit Wäldern und offenen Passagen mit schönen Aussichten.  Die letzten 2 Kilometer bis zur römischen Villa Borg sind relativ flach und führen hauptsächlich über Pfade, vorbei an mehreren Waldteichen durch die Wälder bei Borg. Endpunkt meiner Wanderung war die rekonstruierte Römische Villenanlage, die allerdings Eintritt kostet. Von dort aus brachte mich ein Taxi zur Unterkunft in Perl. Theoretisch kann man von hier aus aber auch gut noch bis nach Perl wandern, dem Start- bzw. Endpunkt des Saar-Hunsrück-Steigs, was dann allerdings um die 30 Kilometer bedeutet.

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ALLE INFOS ZUM FERNWANDERWEG SAAR-HUNSRÜCK-STEIG

Länge und Routenverlauf: Der Saar-Hunsrück-Steig führt auf insgesamt 410 Kilometern und 27 Etappen vom saarländischen Perl an der Mosel über Idar-Oberstein und den Hunsrück bis nach Boppard am Rhein sowie über einen Abzweig zur Römerstadt Trier.

Abseits des Hauptweges des Saar-Hunsrück-Steigs gibt es zudem die Traumschleifen – 6 bis 20 Kilometer lange Rundwanderwege, die entweder direkt vom Saar-Hunsrück-Steig aus zu erreichen sind oder in unmittelbarer Entfernung liegen.

Anforderungen: Der Saar-Hunsrück-Steig ist so angelegt, dass er möglichst wenig durch Orte und möglichst viel über naturnahe Wege führt. Die Route folgt zu rund 70 Prozent Waldwegen und Graspfaden. Bequeme Schuhe mit rutschfester Sohle sind dennoch empfehlenswert, genauso wie eine gewisse Grundfitness, denn die Höhenmeter, die auf den Tagesetappen mit einigem Auf und Ab zusammenkommen, darf man nicht unterschätzen. Die Etappen sind aber so geplant, dass Länge und Höhenmeter auch für Wanderanfänger vollkommen geeignet sind, wogegen fittere und erfahrenere Fernwanderer je nach Wunsch einfach mehrere Tagesetappen zusammenlegen können. Verlaufen ist übrigens dank bester Beschilderung quasi unmöglich, egal ob Anfänger oder nicht.

Der Saar-Hunsrück-Steig hat mit dem „Deutschen Wandersiegel“ als Premiumweg die höchste Auszeichnung, die ein Wanderweg in Europa bekommen kann. Das Siegel zeugt unter anderem von einer hohen Erlebnisqualität und guter Beschilderung.

Übernachtungen: Die Etappen des Saar-Hunsrück-Steigs enden immer in einer Stadt oder einem Ort mit Unterkunftsmöglichkeiten. Eine praktische Übersicht mit möglichen Hotels, Apartments und Ferienhäusern für jede einzelne Etappe gibt es auf der Webseite des Steigs. Oft liegen auch Campingplätze direkt am oder in der Nähe des Steigs, sodass auch unkompliziertes Wandern mit Zelt auf manchen Abschnitten möglich ist.

Zudem wird es ab 2020 die Möglichkeit geben, die Etappen 1 bis 12 komplett mit Zelt zu gehen und dabei fast ausschließlich auf naturnahen Trekkingplätzen mitten in der Natur zu übernachten. Die Anzahl der Stellplätze wird beschränkt sein und muss vorab gebucht werden. Sobald es dazu neue Infos gibt, werde ich diesen Artikel mit Links zu den Buchungsmöglichkeiten aktualisieren.

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Übernachtungstipps

-> Für Abenteurer: Der Cloefhänger – Schlafen auf der Portaledge zwischen den Bäumen hoch oben über der Saarschleife
-> Für Romantiker: Die Grimburg – Zeltmöglichkeit direkt auf dem Gelände einer kleinen, mittelalterlichen Burg
-> Für „Wild“zelter: Die Trekkingplätze – ab 2020 entlang der Etappen 1 bis 12 buchbar
-> Für Tiny House-Liebhaber: LandGut Girtenmühle – Übernachten im Weinfass oder der finnischen Kota
-> Für Luxus-Gönner: Parkhotel Weiskirchen – 4-Sterne-Hotel mit Spa und Schwimmbad
-> Für Gern-Esser: Maimühle – kleines Hotel kreativer Küche aus der Region

Die Bildrechte der hier dargestellten Fotografien liegen bei Kathrin Heckmann/fraeulein-draussen.de.

Autor
Zu Fuß durchs wilde Saarland auf dem Saar-Hunsrück-Steig

Fräulein Draussen

Kathrin ist Chef-Abenteurerin des Outdoor-Reiseblogs Fräulein Draußen und erst so richtig glücklich, wenn sie mit Wanderschuhen an den Füßen in irgendeiner menschenleeren Landschaft steht, das Meer vor meinem Zelt rauschen hört oder den Sonnenuntergang von einem Berggipfel aus bewundert. Dieses Glück sucht und findet sie auf einer 1.000 km langen Fernwanderung in Australien oder einem 4-wöchigen Solo-Roadtrip durch die endlose Weite Alaskas genauso wie auf einer Mehrtageswanderung im Saarland. 

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