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Der Urban ArtWalk ist eine große Freiluftgalerie und zieht sich mit bunten Bildern durch die saarländische Landeshauptstadt. Während wir mehr über die international renommierten Artists sowie über ihre 13 großformatigen Kunstwerke erfahren, verbindet der Rundgang die wichtigsten Orte Saarbrückens und lädt zu einer Stadterkundung der ganz besonderen Art ein. Auf eigene Faust betrachten wir spektakuläre Kunstwerke und sehen die Stadt dabei aus einer ganz neuen Perspektive.
Beginnen wir in der Bahnhofsstraße, der beliebten Einkaufsstraße. Wie der Name schon sagt, könnt ihr hier auch direkt vom Bahnhof aus starten, wenn ihr mit dem Zug nach Saarbrücken gekommen seid. Auf wenigen Metern versammeln sich dort gleich vier imposante Kunstwerke. Zuerst bewundern wir das Werk „Saarbroken“ der beiden Künstler Sowat & Lek. Die Aufteilung der beiden besteht in der Regel darin, dass Lek die Fassade mit abstrakten Ausdrucksformen gliedert und Sowat mit seinem besonderen Schriftstil, einer Mischform aus Kalligraphie und Graffiti, erweitert. Weiter geht es mit dem „Unmoral Mural“ des Schweizer Künstlers Smash 137, einige Meter weiter entdecken wir das knallige und farbenfrohe Werk „Broadway“ von Sen2 Wall 1, bevor wir um die Ecke biegen, um bloß das Werk „Die Anatomie“ des in München geborenen und zur lokalen Größe gewordenen Künstlers Cone The Weird nicht zu verpassen.
Nach diesen ersten Werken ist es Zeit für eine Stärkung. Das Mittagessen steht an und dazu begeben wir uns auf den St. Johanner Markt, dem Herzstück des Saarbrücker Lebens mit dem Stengel’schen Marktbrunnen und den umliegenden Altstadtgässchen. Ein absoluter Genießer-Tipp ist die Kalinski Wurstwirtschaft. Hier gibt es vom Klassiker bis zur veganen Variante eine Vielzahl außergewöhnlicher Currywurst-Gerichte. Direkt daneben ist Brot&Sinne, hier könnt ihr euch z.B. ein veganes Schokobrötchen zum Mitnehmen einpacken.
Lust auf einen Nachtisch? Ein Eis geht immer! Das ist das Motto von Henry's Eismanufaktur, die ausgefallene Kombinationen aus einer Mischung aus Milcheis und veganen Sorbets auf der Karte hat. Die Milch stammt übrigens aus der direkten Nachbarschaft: der Biosphäre Bliesgau.
Frisch gestärkt geht es am Rathaus St. Johann vorbei ins Nauwieser Viertel. Hier findet man in kleinen Läden und hippen Szenelokalen eine entspannte Atmosphäre. Zunächst sehen wir uns das Werk „Theo is looking at the window“ der beiden Künstlern Remi Rough & LX.One an, die ihre Faszination für die Abstraktion teilen. Danach schauen wir uns das riesige, unbenannte Wandgemälde des jungen Spaniers Aryz an, der gerne die Spraydose zur Seite legt und mit Pinsel und Farbrolle arbeitet. Weiter geht es zum nächsten großformatigen Mural. Das Werk „One short story“ des talentierten russischen Künstlers Alexey Luka. Seine Werke mit dem ihm eigenen Stil aus abstrakten Formen, geometrischen Figuren und flächigen Farbwelten sind auf der ganzen Welt verteilt zu finden.
Nun biegen wir in die Mainzer Straße ein, eine belebte Straße mit vielen inhabergeführten Geschäften, begrünten Hinterhöfen und Gastronomie. Hier treffen wir auf die überdimensionale, realistisch anmutende Menschendarstellung mit dem Titel „Boyhood“ des australischen Malers und Muralisten Fintan Magee. Der Künstler lässt sich von Menschen Inspirieren, die er unterwegs sieht oder kennenlernt, in diesem Fall einen kleinen Junge, der mit Pfeil und Bogen auf der Straße in Beirut spielt und dessen Szene er mit einem Saarbrücker Jungen nachgestellt hat.
Wer jetzt schon wieder Hunger hat, sollte die hausgemachte, frische Pasta der ItalianDelight Pastamanufaktur probieren, hergestellt aus Bio-Produkte der umliegenden Region. Hier empfehlen wir ganz besonders die Saarland Ravioli! Wenn es lieber etwas Süßes sein darf, könnt ihr direkt gegenüber bei Schokoladen-Sommelier Michael Steigleiter im Café Steigleiter ein Stück Kuchen oder selbst hergestellte Schokolade naschen.
Weiter geht es in der Parallelstraße, die Bismarckstraße, wo wir auch an der Modernen Galerie vorbeikommen, in der wir die Sammlung der Klassischen Moderne bestaunen können. Gleich daneben befindet sich ein weiteres Urban Art Kunstwerk: Das Mural „Out of this world“. Es stammt von dem in Saarbrücken geborenen und weitgereisten Künstler Reso, dessen Stil zu den eher malerischen Formen des traditionellen Graffitis gehört und in dem er sein Pseudonym immer wieder auf unterschiedliche Weise darstellt. Vorbei am Saarländischen Staatstheater überqueren wir die Saar über die Alte Brücke und schon ist das Saarbrücker Schloss zu erkennen. Hier befindet sich auch das letzte Mural unseres Stadtrundgangs, nämlich „Strasse“ von der international bekannten Graffiti-Künstlerin MadC, bei dem sich farbintensive und dynamischen Elementen überlagern.
Jetzt sind wir aber wirklich viel gelaufen und haben sicher unsere 10.000 Schritte für den Tag vollgemacht. Wir beenden unsere Tour durch das besondere Streetart Museum unter freiem Himmel und empfehlen für einen gelungenen Tagesausklang das Restaurant Café Kostbar in einem begrünten Hinterhof des Nauwieser Viertels oder das Hilde&Heinz mit saarländischen Tapas in der Mainzer Straße. Wer über die Saar noch in einen anderen Stadtteil möchte, kann zu Unter der Linde am St. Arnualer Markt gehen und im schönen Biergarten entspannen.
Wenn ihr übrigens in einem Teil des Urban Art Walks übernachten möchtet, dann solltet ihr ins Hotel am Triller gehen. Hier befindet sich das Mural „New York, New York“ von Sen2 Wall2 mit einer Kombination von kräftigen Farben, (kalli-)graphischen Schriftzügen, 3D-Objekten, Motiven der Pop Art und abstrakten Ausdrucksformen. Von hier aus könnt ihr unsere Tour z.B. in umgekehrter Reihenfolge gehen.