Benediktinerabtei St. Mauritius Tholey
Die Wurzeln der Abtei reichen sehr weit zurück, sie gilt als ältestes Kloster auf deutschem Boden.
Beschreibung
Am Ort der heutigen Abtei entstand im 3. Jahrhundert n. Chr. eine römische Prunkvilla mit Badeanlage. Auf deren Grundmauern erbaute der fränkische Diakon Adalgisel Grimo Anfang des 7. Jahrhunderts eine Kirchenanlage. In seinem Testament im Jahr 634 n. Chr. wurde diese Kirche erstmalig erwähnt und gleichzeitig dem Bischof von Verdun übereignet. 100 Jahre später wurde das Kirchengebäude um eine rechteckige Choranlage erweitert und vermutlich begann auch zu dieser Zeit das benediktinische Klosterleben in Tholey. 1260 startete der Bau der heute bekannten, frühgotischen Abteikirche. Das Portal, der mächtige Westturm und einige Lichtgadenfenster wurden sogar von der romanischen Anlage übernommen. Um 1300 war das Bauwerk vollendet und diente fortan als Abtei- und Wallfahrtskirche. In den folgenden Jahrhunderten durchlebte die Kirche einige Blütezeiten, wurde gleichermaßen aber auch durch Kriege, Brände und Plünderungen geschädigt. Nach der französischen Revolution musste die Abtei aufgehoben werden und die Gebäude wurden versteigert. Ein Tholeyer Bürger erwarb sie Anfang des 19. Jahrhunderts und schenkte sie der Gemeinde als Pfarrkirche und Wohnung für den Pfarrer. Im Dezember 1949 ließ Papst Pius XII. die Abtei wiedererrichten und mit benediktinischem Leben füllen. Mönche aus Trier kamen nach Tholey und besiedelten erneut das Kloster. Bis heute leben hier die Brüder nach den Regeln des Heiligen Benedikt.
In den vergangenen Jahren wurde die Kirche umfangreich saniert, sie bekam 33 neue Kirchenfenster. 30 davon entwarf die muslimische Künstlerin Mahbuba Maqsoodi. Für die Chorfenster schenkte der bedeutende Künstler Gerhard Richter dem Kloster die Entwürfe. Neben den Fenstern sind das Orgelwerk sowie das aus dem 17. Jahrhundert stammende hölzerne Chorgestühl mit Symbolen der täglichen Pflichten der Benediktinermönche historische Relikte und von besonderer kultureller Bedeutung. In der Tourist-Information am Eingang zum Klostergarten werden abteieigene Produkte wie Honig und Marmelade angeboten. Zum Abschluss der Reise in die klösterliche Welt lädt der barocke Klostergarten mit seinem Teehaus im Außenbereich zu einem kleinen Spaziergang ein. Bei einem Bummel durch die Anlage mit seinen duftenden Rosen- und Lavendelbeeten kann der Tag gemütlich ausklingen.
Besonders Sehenswert.
Die zwischen 1230 und 1260 n. Chr. erbaute frühgotische Abteikirche mit ihren 37 neuen Fenstern ist besonders sehenswert. Die drei Chorfenster von Gerhard Richter sind jeweils 9,30 auf 1,95 Metern groß. Je nach Tageszeit lenken die farbglühenden Fenster den Blick in den Obergaden, wo sich auf den Gewölbekappen und den Wandflächen das vielfältige Farbspiel der Lichtreflexe im Innenraum spiegelt.
Der barocke Orgelprospekt stammt aus dem Jahr 1736 und wurde von Roman Benedikt Nollet aus Trier errichtet. Die Orgel wurde im Rahmen der Renovierung auf Vordermann gebracht, um auch „den höchsten spieltechnischen Ansprüchen“ gerecht zu werden, wie Orgelbauer Mayer schreibt.
Die Abteikirche besitzt sehr hochwertige Arbeiten des Kirchengoldschmiedes Fritz Schwerd aus dem Jahr 1963. Das hölzerne Chorgestühl im Hauptchor der Abteikirche, stammt aus dem Jahr 1704. Dieses besitzt eine hohe Rückenwand mit weit vorragendem Gebälk. 14 Hermenkonsolen – sieben auf jeder Seite_- symbolisieren die Pflichten des mönchischen Tagesablaufs.
Chorgebete mit gregorianischen Gesängen
Ein besonderes Erlebnis ist, den gregorianischen Chorälen zu lauschen.
Täglich:
- 6.00 Uhr Morgengebet
- 7.15 Uhr Konventamt
- 12.00 Uhr Mittagsgebet
- 17.30 Uhr Abendlob
- 19.30 Uhr Komplet
Zudem findet Donnerstags um 18.30 Uhr und Samstag um 8.30 Uhr eine Heilige Messe (Pfarrmesse) statt.
Öffnungszeiten der Kirche
Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag:
Vormittags:
10 Uhr bis 12 Uhr
Nachmittags:
12:30 Uhr bis 17 Uhr
Sonn- und Feiertag:
Vormittags:
11:15 Uhr bis 12 Uhr
Nachmittags:
12:30 Uhr bis 17 Uhr
Heilige Messen:
Montag und Dienstag: 7:15 Uhr
Mittwoch und Donnerstag: 18:30 Uhr
Freitag und Samstag: 8:30 Uhr
Sonntag: 10 Uhr
Mittagshore: 12 Uhr bis 12:30 Uhr
Vesper: 17:30 Uhr bis 18 Uhr
Anmeldungen sind nicht erforderlich, kurzfristige Änderungen wegen Beerdigungen, Taufen, Hochzeiten o.ä. sind jederzeit möglich!
Während der Gebetszeiten und Gottesdienste sind keine Besichtigungen möglich!
Gebuchte Gruppenführungen:
Kommen Sie mit einer Gruppe und entdecken Sie mit einem zertifizierten Gästeführer die Abtei Tholey. Eine Führung dauert 90 Minuten.
Bitte beachten Sie die bestehenden Corona-Bestimmungen..
Gruppenführungen richten sich nach dem Tagesablauf der Mönche.
Buchungen und Fragen gerne an touristik@tholey.de oder telefonisch unter+49 (0)6853 / 508-66
Offene Gästeführungen
Es werden regelmäßig offene Gästeführungen angeboten. Eine Führung dauert etwa 90 Minuten. Die Termine werden auf Tholey.de veröffentlicht.
Um sich einen Platz zu sichern, empfiehlt sich eine Anmeldung.
Besuche auf eigene Faust
Besuchen Sie Klostergarten und Abteikirche auf eigene Faust. Hierzu können Sie unser Magazin erwerben und darin die wichtigsten Informationen rund um die Abtei Tholey nachschlagen.
Auf Wunsch senden wir Ihnen ein Info-Paket zum Preis von 14,50 Euro im Vorfeld zu. Schreiben Sie uns an touristik@tholey.de.
Öffnungszeiten Klostergarten:
Montag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonn- und Feiertag:
10 Uhr bis 17 Uhr
Dienstags ist der Klostergarten geschlossen!
Stille Tage im Kloster
Im Kloster selbst können Männer, die Stille suchen, am Tagesablauf, an den Gebeten und Mahlzeiten der Mönche teilnehmen.
Übernachtungsmöglichkeiten für Männer und Frauen sind im klostereigenen Gästehaus St. Lioba vorhanden. P. Albert Bagood als Gästepater steht für Terminvereinbarungen zur Verfügung: E-Mail: info(at)abtei-tholey.de
Kontakt
Adresse
Benediktinerabtei St. Mauritius
Im Kloster
66636 Tholey
Verwaltungsadresse
Tourist-Information Tholey
Römerallee 5
66636 Tholey