Rund ums Saarland
Motorrad
- Typ Motorrad
- Schwierigkeit leicht
- Dauer 7:00 h
- Länge 227,7 km
- Aufstieg 1913 m
- Abstieg 1914 m
- Niedrigster Punkt 167 m
- Höchster Punkt 501 m
Von Überherrn aus startet die Saar-Lor-Lux Tour, die Bistal-Bliesgau Tour, die Elsass Tour wie auch die Lothringen Tour. Jede für sich ein gewichtiger Grund einige Tage in der Grenzregion zu verbringen.
Die „Rund ums Saarland – Tour“ ist besonders geeignet, einen Einstieg in diese so deutsche Region mit ihrem so französischem Charakter zu finden.
Wir starten in Überherrn – Am Rathaus in der Hauptstrasse. Zunächst geht es am Kreisverkehr links ab und dann in nördlicher Richtung den Berg hinauf nach Berus. Hier folgen wir den Hinweisen zum „Europadenkmal“ und schon befinden wir uns 120m über dem Saartal auf dem sogenannten Saargau. Von hier aus hat man einen weiten Blick über das Saartal hinweg, wie auch ins lothringische Hügelland.
Wir fahren weiter auf der kleinen Straße an der St. Orannakapelle vorbei und biegen links ab auf die L351 Richtung Ittersdorf. Vorbei an dem französischen Sender Europe 1, gut zu erkennen an den großen Sendemasten, geht es bis Ittersdorf. Im Übrigen steht der französische Sender auf deutscher Muttererde – eigentlich ganz normal für die Saarländer.
In Ittersdorf biegen wir links ab auf die Landstraße L405 in Richtung Thionville. Dieser folgen wir ca. 3 km, links am ehemaligen Zollhaus vorbei, bis in das französische Örtchen Schreckling hinunter. Im tiefsten Punkt des Tälchens biegen wir unmittelbar hinter dem Kreisverkehr nach rechts ab in Richtung Leiding. Wer unmittelbar vor Leiding (zu deutsch: Leidingen) die Grenzsteine rechts und links der Straße und die Kfz-Nummernschilder der parkenden Autos beobachtet, stellt fest, dass die rechte Straßenseite deutsch und die linke Straßenseite französisch ist. Wir sind auf der „Neutralen Straße“ im deutschen Teil von Leidingen: für die Saarländer auch nichts Neues im täglichen Grenzverkehr.
In Leidingen geht es an der Kreuzung rechts ab ins Ihner Bachtal. Wir fahren auf der L354 bis nach Niedaltdorf -Ihn. In Ihn biegen wir nach rechts auf die L355 Richtung Dillingen, Wallerfangen ab und erklimmen wieder den Saargau, fahren durch Rammelfangen hindurch bis unmittelbar vor Gisingen. Hier biegen wir nach links ab in nördlicher Richtung auf die L352 nach Hemmersdorf. Weiter geht es ca. 2 km auf dieser schöner Straße bis wir auf die L171 stoßen und rechts abbiegen Richtung Saarlouis. Bereits nach 500m geht es links hinunter nach Hemmersdorf. Im Ort folgen wir der Hauptstraße und biegen schließlich nach rechts ab in Richtung Gerlfangen, Fürweiler. Wir überqueren die Nied, halten uns dann links und folgen der L356.
Über eine Haarnadelkurve geht es wieder drei Kilometer auf kurviger Strecke den Saargau hinauf bis nach Fürweiler. In Fürweiler lenken wir die Maschinen nach rechts in Richtung Gerlfangen. Wir fahren bis zum Sportplatz und biegen unmittelbar dahinter nach links ab Richtung Waldwisse auf die L172.
Wir bleiben auf der deutschen Seite und folgen dieser Straße über Oberesch bis in den Grenzort Biringen. Wer möchte und Platz im Tankrucksack hat, kann sich zuvor noch am Bauernladen Pehlinger Hof mit „Hausgemachten“ versorgen.
In Biringen halten wir uns rechts Richtung Silwingen. Jetzt befinden wir uns auf der Viezstraße (als Viez bezeichnet man den regionalen Apfelwein, der sowohl kalt als auch heiß –mit Zimt und Zucker- getrunken werden kann).
Vor Silwingen biegt die L172 und auch wir nach links ab Richtung Thionville, Waldwisse. Nach ca. 1000m geht es nach rechts auf die L173 in Richtung Merzig, Hilbringen. Bereits nach 200m biegen wir wieder nach links ab und folgen der schmalen Asphaltstrasse auf kurvenreicher Strecke hinab nach Büdingen. Wer möchte, besichtigt zwischendurch noch das Bildhauerprojekt „Steine an der Grenze“.
In Büdingen halten wir uns links und fahren immer bergab bis zur L170. Jetzt geht es wieder nach links Richtung Wellingen. Noch immer sind wir auf der Viezstraße. Es geht weiter auf der L170 über Wehingen nach Tünsdorf. Hier geht es halbrechts auf die L178 bis nach Orscholz. Ortsmitte Orscholz fahren wir rechts Richtung „Cloef-Saarschleife“ auf die L177. Im Kreisverkehr nehmen wir die zweite Ausfahrt und fahren zum Parkplatz „Cloef “. Hier ist Gelegenheit einen Café im „Bistro Mirabell“ zu nehmen und nach fünf Minuten Fußweg die Saarschleife zu besichtigen. Wer bis unmittelbar vor die Saarschleife fahren will, der nimmt die Straße rechts ab vor dem Parkplatz und folgt den Hinweisschildern.
Ein majestätischer Anblick erwartet den Motorradfahrer: die Saar, der Wald, das Grundgebirge. Und wer war nicht schon alles hier: Friedrich Wilhelm, König von Preußen, Oskar Lafontaine vom Saarland, Jacques Chirac von Frankreich, Lech Kaczynski von Polen, Angela Merkel und natürlich wir mit unserem Bikerfreund Max Mustermann...
Zurück auf den Bikes werfen wir die Motoren an, fahren wieder in den Ort bis zum Kreisverkehr und nehmen die erste Ausfahrt Richtung Mettlach. Wir lenken die Räder nach Osten durch den Lutwinus Wald bis zur L176 und biegen nach rechts auf die Eichenlaubstraße ab, hinab zur Saar nach Mettlach.
Mettlach ist die Porzellanmetropole des Saarlandes und geprägt durch Derer von Villeroy und Boch. Auch hier gilt: wer noch ein Plätzchen im Tankrucksack hat, bringt seiner Liebsten eine Porzellanpreziose mit oder besser: kommt irgendwann mit Großfahrzeug wieder. Bis dahin überqueren wir schon mal die Saar, halten uns im Kreisverkehr rechts und fahren unter der Saaruferstraße hindurch. Nach ca. 300m biegen wir nach links ab auf die L158 Richtung Losheim, Weiskirchen.
Nach ca. 2-3km biegen wir wieder nach links auf die L375 Richtung Weiskirchen, Britten ab und fahren auf der Eichenlaubstraße nach Norden durch den Schwarzwälder Hochwald. Dieses Waldgebiet gehört bereits zum Hunsrück und ist das höchste (in Metern ü.N.N.) was das Saarland zu bieten hat.
Wir durchqueren Britten, biegen ab nach rechts auf die B268 Richtung Bergen, Weiskirchen, um nach drei Kilometern halblinks in die L373 Richtung Weiskirchen einzubiegen. Jetzt durchqueren wir die „Hohwäller“ Orte Bergen und Scheiden (Hohwäller = Hochwälder: moselfränkisches Dialekt und für einen Südsaarländer nur mit Mühe zu verstehen).
Eingangs Waldhölzbach geht es an der Haarnadelkurve am Friedhof „scharf“ rechts ab. Die Strecke ist schmal und kurvenreich und führt durch Wald, Wiesen und Felder nach Süden bis unmittelbar vor Losheim.
Wer am Losheimer Stausee eine Rast einlegen will, der fährt am Ende der Straße rechts und lässt sich auf einer Strecke von einem Kilometer von den Hinweisschildern zum Stausee und zum Brauhaus mit Hotel leiten.
Die Anderen halten sich ebenfalls rechts und fahren auf die B 268 nach Osten in Richtung Saarbrücken. Hier geht es an Münchweiler (mit Schloss-Hotel Münchweiler und Schlosscafé) vorbei nach Nunkirchen. Im Kreisel Nunkirchen folgen wir der B 268 nach Süden Richtung Saarbrücken, Schmelz. Nach ca. 10km auf der gut ausgebauten Straße biegen wir an der Aral-Tankstelle nach links ab Richtung Theley, Hasborn.
Es geht nach Norden zunächst dem Tal der Prims entlang. Eingangs Limbach überqueren wir die Prims und weiter geht es auf der L145 nach Nordosten. Über Neipel und Scheuern geht es nach Dörsdorf. Dort biegen wir links ab und folgen weiterhin der 145er bis nach Hasborn im Schaumberger Land.
Hier folgen wir der Hauptstraße in Richtung Theley und durchfahren das Örtchen Leitzweiler. Angekommen in Theley geht es rechts ab Richtung St. Wendel. Dann folgen wir den Hinweisschildern zum Schaumberg-Bad und schließlich zum Schaumberg selbst. Ein Aussichtsturm wird zur Zeit (05/2012) mit einer Plattform aufwendig restauriert und man hat eine herrliche Weitsicht in das Tholeyer - St. Wendeler Land. Der Berg gilt als der Hausberg der Saarländer, obwohl er nicht die höchste Erhebung in der Region ist.
Wir fahren von hier aus zurück an Theley vorbei nach Norden in Richtung Oberthal. Vor Seelbach geht es rechts ab auf die L134 und wir fahren ins Tal der Blies (sie entspringt hier kurz vor Seelbach). Über Gronig, Oberhal, Bliesen gelangen wir nach St. Wendel.
Die Innenstadt St. Wendels mit der Wendelinusbasilika und seinen pittoresken Sträßchen ist einen Stopp Wert. Übrigens, der Legende nach soll der hl. Wendelin der Bruder Orannas gewesen sein, an deren Kapelle wir frühmorgens in Berus vorbeigefahren sind.
Wer Hunger hat, wird im Kultlokal „Zum Ochsen“ in der Balduinstr.40 mittags oder abends bestens bedient. Das urige Lokal besteht seit 1620 und war ehemals eine Metzgerei, leicht zu erkennen an der Inneneinrichtung.
Und noch ein Tipp: Wir fahren noch etwas weiter nach Osten auf der L307 über die Balduinstraße und die Ostertalstraße und gelangen nach ca. vier Kilometer an den Wendelinushof. Hierbei handelt es sich um eine ehemalige Klosteranlage der Steyler Missionare. Heute ist er ein landwirtschaftlicher Vorzeigebetrieb, indem vor allem Behinderte arbeiten. Biergarten, Hofladen und Hofküche mit durchgehend warmer Küche laden ganztägig zum Besuch ein.
Wir fahren auf dieser Straße immer weiter nach Osten Richtung Niederkirchen, Saal und gelangen schließlich ins Tal der Oster auf die B420. Hier biegen wir rechts ab und lenken die Bikes nach Süden. Kurz vor Fürth biegen wir rechts ab auf die L121, durchqueren Fürth und folgen dem Ostertal. Dann geht es im spitzen Winkel nach links in Richtung Bexbach, Münchwies. Wir folgen den Hinweisschildern und durchqueren Frankenholz und Oberbexbach. In Bexbach selbst nehmen wir dann im Kreisverkehr die erste Ausfahrt rechts Richtung Neunkirchen, fahren auf die L115, um dann nach 200m nach links abzubiegen auf die L121.
Wir folgen dieser Straße und überqueren die Autobahn A6 (Saarbrücken-Mannheim). Dann geht es auf der L121durch den Ort Altstadt hindurch. Wir überqueren die Blies und biegen sofort nach links ab. Nach 500 m auf der L119 geht es an einem Kreisverkehr (1.Ausfahrt Richtung St. Ingbert) nach rechts um nach 100 m wieder links vor der Ampel in Richtung Wörschweiler auf die L222 zu gelangen.
Der L222 folgen wir in Richtung Blieskastel, fahren über die Autobahn A8 hinüber, bis wir schließlich in Wörschweiler auf die L111 stoßen. Hier biegen wir rechts ab und fahren dem Tal der Blies entlang in Richtung Bierbach, Blieskastel. In Lautzkirchen biegen wir noch einmal links ab auf die L113 und fahren Richtung Blieskastel-Zentrum.
Die Blies ist der längste Fluss des Saarlandes und gibt sowohl dem barocken Städtchen Blieskastel wie auch der Region Bliesgau mit dem Biossphärenreservat seinen Namen.
Wer Lust hat, macht eine kleine Pause inmitten des Stadtkerns auf dem sympathischen “Paradeplatz“. Die Bikes können direkt neben den Cafés geparkt werden.
Wir verlassen Blieskastel in südwestlicher Richtung und folgen den Schildern: Mandelbachtal, Saargemünd, Saarbrücken. Es geht auf der B423 hinauf auf den Bliesgau.
Weithin sichtbar ist noch heute die Kirche St. Anna in Biesingen. Und dies nur deshalb, weil einige Biesinger in der Nacht zum 15. März1945 den bereits eingebrachten Sprengstoff aus dem Turm gestohlen hatten. Die SS-Schergen wollten den Turm samt der umliegenden Häusern sprengen, damit er nicht als Richtpunkt für die amerikanische Artillerie dienen sollte. Nun, die amerikanischen Truppen fanden einigeTage später den Weg auch ohne die Kirche zu zerstören.
Wir durchfahren Biesingen und biegen im Kreisverkehr von Assweiler an der zweiten Ausfahrt Richtung Ommersheim auf die L107 ab. Weiter geht es durch das Mandelbachtal bis wir nach links auf die L108 Richtung Saarbrücken, Ensheim abbiegen. Wir fahren nun parallel zur Landebahn des Flughafens Ensheim. Weiter geht es bergab in Richtung Fechingen.
In Fechingen halten wir uns rechts und fahren dann auf die Autobahn A620 Richtung Saarbrücken, denn wir wollen die Landeshauptstadt besuchen. Ca. 5km Stadtautobahn unmittelbar an der Saar vorbei liegen vor uns.
Bereits von der Autobahn aus sehen wir rechts schon den idyllischsten und größten Biergarten Saarbrückens: der Staden. Um hierhin ans andere Saarufer zu gelangen, biegen wir nach rechts „Ausfahrt Bismarckbrücke“ ab, fahren über die Saar und halten uns direkt zweimal rechts (Bismarckstraße, Obere Lauerfahrt). An der Saarbrücker Stadenanlage stoppen wir am beliebten Ulanenpavillon. Hier genießen die Saarbrücker die Sonne bei Bier und Brezel unter schattigen Platanen. Ein Platz zum Relaxen und Philosophieren.
Nach einer Pause führt uns der Weg wieder auf die andere Saarseite. Hierzu fahren wir weiter der Straße „Am Staden“ nach, biegen an deren Ende nach links ab in die Heinrich Böcking Str. und folgen dieser 400m stadteinwärts zur B51: Mainzer Straße. Hier biegen wir rechts ab, fahren am Etap-Hotel vorbei bis wir den „Burger King“ sehen. Hier geht es nach rechts in Richtung Großmarkt, Autobahn. Wir überqueren nochmals die Saar (über die Ostspangen-Brücke) und nehmen im Kreisverkehr die erste Ausfahrt rechts auf die Autobahn A620, Richtung Luxemburg.
Nach ca. 8 Kilometern Stadtautobahn über die Hauptschlagader saarländischer Industriekultur nehmen wir die Abfahrt Nr.11 „Saarbrücken-Klarenthal“. Nach der Abfahrt folgen wir dieser Straße und biegen an der zweiten Ampel Richtung Großrosseln, Ludweiler nach links ab. Jetzt geht es zunächst auf der L163 bergauf.
Dann geht es bergab durch den Wald, bis wir nach 6-7 km an die ehemalige Grube Velsen gelangen. Hier lohnt ein Stopp in der „Kaffeekisch“. So wird die Kantine der Grube Velsen genannt. Sie hat den saarländischen Bergbau überlebt und hier ist die Bergbaugeschichte authentisch und erlebbar. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein. Achtung: Selbstbedienung! Gleich nebenan ist das Besucherbergwerk. Hierfür muss aber vorgebucht werden.
Weiter geht es bis zum nächsten Kreisverkehr. Wir nehmen die erste Ausfahrt und fahren durch das Rosseltal auf der L164 bis zur Ampel. Jetzt geht es nach links auf die L165. Wir durchqueren Ludweiler und biegen ca. 2-3 km nach dem Ortsausgang nach rechts bergauf auf die L279 Richung Überherrn, Warndt-weier. Nun durchqueren wir auf kurvenreicher Strecke den Warndtwald. Am Ende des Waldes lädt uns der Biergarten des Romantik Hotels und Gutshofes Linsler Hof oder beim Rathaus der Biergarten des Chapeau noir zum verdienten Kaltgetränk ein.
Wir sind zurück in Überherrn. Der Tacho zeigt beinahe 280 km. Schade nur, dass wir nicht soviel Kaffeepausen machen können, wie es idyllische, urige und interessante Plätze im Saarland gibt.